Amiga Patent Story
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I. Vorgeschichte

3. Breadboards

 

1982 gründeten Jay G. Miner und David Morse (von Tonka Toys) eine Firma mit dem Namen Hi Toro. Später wird diese Firma den Namen Amiga Corporation tragen. Larry Caplan, der eigentliche Initiator des Unternehmens, stieg kurz vor der Firmengründung aus. Zu den ersten Personalbesetzungen der jungen Firma gehören: Dale Luck und Carl E. Sassenrath (beide von Hewlett-Packard). Später kommen Robert J. Mical (1984 von Williams Electronics), Ron Nicholson, Akio Tanaka und Dave Dean ins Team. Irgendwann muss auch Joseph C. Decuir seinem ehemaligen Arbeitskollegen aus Atari-Tagen zu Amiga gefolgt sein.

 


I believe the exhibit was setup by, and belongs to, Dale 
Luck. Dale used to work for Amiga. In fact, I saw some 
of those drawings and prototypes when I interviewed to 
work at Amiga in 1982, and talked to Dale Luck. On the 
same day, I had a friend interviewing for a job at 
Symantec. (My friend and I both worked at Hewlett-Packard.)

I didn't want the Amiga job, and I knew my friend didn't 
want the Symantec job. I told Amiga about him, he told 
Symantec about me, and the next day he interviewed at 
Amiga and I interviewed at Symantec. I turned down 
Symantec (they were trying to port an English-language 
understanding database from a large mainframe to an IBM 
PC ... they never did succeed :), but he accepted the 
Amiga job.  His name: Carl Sassenrath, author of the 
Amiga kernel!

A year later, I left HP to co-found Allegro Consultants, 
Inc., a small software R&D / consulting company.  In 
late 1983 / early 1984, Amiga called me, and asked if 
I'd be interested in writing an operating system for the 
Amiga ... they didn't like what they were seeing from 
Tim (?) in England, or the fact it was written in BCPL, 
and were also worried that it wouldn't be ready in time 
for the Amiga introduction. Unfortunately, I was busy, 
and turned them down. I sometimes wish I hadn't :)

For information about the festival in general, check 
www.vintage.org.

-- 
Stan Sieler                             sieler@allegro.com
www.allegro.com/sieler/wanted/index.html    www.sieler.com

 

Stan Sieler am 07.02.2001 per eMail als Antwort auf meine Anfrage zu einem Exponat auf dem Annual Vintage Computer Festival 2000 - siehe unten (veröffentlicht mit seiner Erlaubnis).

 

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Parallel zum ThePowerSystem wird die Entwicklung eines Computers vorangetrieben, dessen Konzeption im Frühjahr 1983 weitgehend abgeschlossen ist. Für die Hardware zeichnen verantwortlich: Jay Miner (Customchip Agnus und Gesamtkonzept), Dave Dean (Customchip Denise), Glen Keller (Customchip Paula) und Ronald H. Nicholson (Blitter).

Der erste Agnus-Chip besteht aus drei Reihen zu je acht Experimentierplatinen (breadboards), die mit jeweils 250 Schaltkreisen bestückt sind. Dieser Aufbau wiederholt sich für die anderen beiden Custom-Chips, die in jenen Tagen noch die Codenamen "Daphne" und "Portia" tragen. Carl Sassenrath arbeitet am Multitaskingkernel EXEC und an dem nach der Übernahme durch Commodore CAOS (Commodore-Amiga Operating System) genannten Betriebssystem und RJ Mical am Nutzerinterface Intuition, das einmal sein erstes Patent werden soll.

 

Agnus Breadboards

Anläßlich der Winter CES 1984 läuft das BOING!-Demo vor einem Publikum aus potentiellen Investoren auf der noch vollständig aus Experimentierplatinen bestehenden Hardware. Die finanzielle Situation der Amiga Corporation macht inzwischen ein eigenständiges Weiterbestehen unmöglich. Im Herbst 1984 wird Amiga in die Commodore Business Machines, Inc., zunächst als eigenständiges Unternehmen mit dem Namen Commodore-Amiga, Inc., eingegliedert. Der Kaufpreis beträgt 27,1 Millionen Dollar.

 

Ende 1984 ist die Hardwareentwicklung im wesentlichen abgeschlossen. Größere Probleme hingegen gibt es beim Betriebssystem. Dr.Tim King von der britischen Firma MetaComCo wird mit der Weiterentwicklung des Betriebssystems beauftragt. Er übernimmt die Routinen für Exec, Intuition, Blitter und Copper aus Sassenrath´s CAOS. Aus seinem eigenen Betriebssystem TripOS fließen Datenverwaltungsroutinen, Textroutinen und Druckersteuerung sowie die Routinen für das Fehlerüberwachungssystem WACK in das AmigaOS ein. Zusätzlich zur ausschließlich vorgesehenen grafischen Benutzeroberfläche bringt King das CLI (Command Line Interface oder Interpreter) in das System ein.

Nach New York brachte Amiga schließlich drei Prototypen und eine Beta-Version des Betriebssystem mit. Die Präsentation jedoch wird ein voller Erfolg.

 

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Anlässlich des Fourth Annual Vintage Computer Festival (30. September/1.Oktober 2000) schoss Stan Sieler Fotos der am Stand von Dale Luck ausgestellten Designstudie und eines auf mehreren Platinen aufgebauten Prototyps.

Dale Luck (rechts im Bild) bei der Demonstration des Prototyps auf dem Annual Vintage Computer Festival 2000. (Foto: Robert Bernardo, Präsident der Fresno Commodore User Group)

Dale Luck
Lorraine Prototype

Amiga Lorraine Prototype. Man beachte das hölzerne Tastatur-Gehäuse. (Foto: Robert Bernardo, Präsident der Fresno Commodore User Group).

 

(Thomas Unger)


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Copyright © Thomas Unger 2000-2005. Alle Rechte vorbehalten. Hinweise an: kickstart@arcor.de

Letzte Veränderung: 14. Oktober 2004