1. Installation der Hardware
Die Bridgeboards (Brückenkarten) A2088, 2088T, A2286 und A2386SX lassen sich in jedem Amiga mit Brückenkartensteckplatz einsetzen. Das sind Steckplätze, bei denen Zorro-Slots und ISA-Slots in einer Reihe liegen. Solche Steckplätze gibt es beim A2000, A3000(T) und beim A4000(T). Einige Zorro-Erweiterungen von Drittherstellern für Amiga1200 weisen ebenfalls Brückensteckplätze auf. Dadurch werden die ISA-Slots auf der PC-Seite (8bit bei A2088(T) bzw. 16bit bei A2286 und A2386SX) sowohl für den PC als auch - mittels geeigneter Software - für den Amiga zugänglich. Dadurch eröffnen sich interessante Möglichkeiten zur Nutzung von preiswerten ISA-Netzwerkkarten, die ab ca. 8 EURO erhältlich sind. Zur Vervollständigung sei darauf hingewiesen, dass auch für die Brückenkarten der Firma Vortex Sana-II kompatible Treiberlösungen existieren, die die Nutzung von Netzwerkkarten in den ISA-Slots des Amiga ermöglichen.
Die Hardwareanforderungen im Überblick:
Die benötigte Software:
Im Ergebnis des Tutorials wird der mit Netzwerkfähigkeiten ausgestattete,
um Hard- und Software erweiterte Amiga (MC68030)
so aussehen, wie es das unten dargestellte Blockdiagramm zeigt und dabei mit der
Netzwerksoftware Envoy 3 in einem Amiga-Netzwerk eine Daten-Transferrate von 170 kByte/s erreichen:
Hinweis: Für die farbige Hervorhebung der Funktionseinheiten werden innerhalb des präformatierten Textabschnittes in zulässiger Weise HTML-Elemente verwendet. Sollte Ihr Browser diese nicht korrekt interpretieren, können Sie hier einen Screenshot der Grafik betrachten. (Blockdiagramm.png)
Die Funktionsweise ist wie folgt: Beim Start der Amiga-Netzwerksoftware ruft diese einen Gerätetreiber, das Etherbridge.device, auf.
Dieses Device startet mit Hilfe von AmigaJanus über das DUAL-PORT-RAM und PCJanus die Datei EBSERVER.EXE auf der PC-Seite.
Voraussetzung ist natürlich, dass MS-DOS bereits läuft. EBSERVER.EXE startet nun den Pakettreiber PNPPKT.COM, der seinerseits die
ISA-Netzwerkkarte initialisiert. Der Datenaustausch erfolgt dann über das DUAL-PORT-RAM der Brückenkarte, gesteuert durch
die Janus-Software auf beiden Plattformen sowie durch das Etherbridge.device und die Datei EBSERVER.EXE. "Janus mit dem Doppelgesicht - diese altrömische Gottheit hat dem ersten Monat des Jahres seinen Namen gegeben. Das greise Gesicht des Janus blickt zurück - das junge nach vorn. Ein besinnlicher Blick zurück und noch mehr ein zuversichtlicher Blick in die Zukunft - so kann das neue Jahr gut beginnen. Janus steht für Ausgang und Eingang, wobei er aber immer mehr als Gott des Anfangs gesehen und als Pförtner oder mit einem Schlüssel dargestellt wurde ..."
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Am Beginn der Installation steht die Montage der Hardwareerweiterungen. Dabei sind die üblichen Regeln zur Erhaltung von Mensch und Technik zu beachten (Rechner ausschalten, alle Kabel lösen...). Diverse Einstellungen für das Setup (Grafikmodus, Floppy, RAM bei A2286 und A2386SX) der jeweiligen Brückenkarte sind über Jumper vorzunehmen. Dies sollte vor dem Einstecken geschehen, da einige Jumper später nicht mehr zugänglich sind. Weiter unten sind die Jumper-Stellungen der verschiedenen Boards ausgewiesen. Ausreichend ist für den vorgesehenen Zweck ist die Verwendung des monochromen Grafikmodus. Dieser benötigt keinen eigenen Screen, sondern öffnet ein Fenster mit 4 aus 4096 Farben auf der Workbench. Auch die meisten ISA-Netzwerkkarten sind über Jumper konfigurierbar. Erprobte Einstellungen sind: Softwareinterrupt 0x60, Netzwerkkarteninterrupt 4 und IO-Adresse 0x320. Diese Werte sind später bei der Konfiguration in EtherPrefs manuell einzutragen. Die genauen Parameter sind der Beschreibung der Netzwerkarte zu entnehmen. Viele Karten haben die Settings aber auch auf dem PCB aufgedruckt. Die Brückenkarte ist beim Amiga 2000 im von vorn gesehen rechten Brückenkartensteckplatz zu montieren, damit ein 16bit-ISA-Slot für die Netzwerkkarte frei bleibt. Wenn kein 16bit-Pakettreiber verwendet wird, sinkt die Transferrate ins Bodenlose. Die XT-Brückenkarte A2088(T) unterstützt ohnehin nur 8bit-Slots und kann deshalb eigentlich nicht empfohlen werden. Nachteilig bei der A2286: Durch die Sandwichbauweise wird ein Zorro-Steckplatz verdeckt. Ein Diskettenlaufwerk für die Brückenkarte braucht nur zum Aufspielen des Betriebssystems MS-DOS und der PCJanus-Software angeschlossen werden. Später kann dann die Systempflege des PC von der Amiga-Seite aus vorgenommen werden. Folglich genügt ein "fliegender" Aufbau bei geöffnetem Gehäuse. Welches Diskettenlaufwerk angeschlossen wird, hängt davon ab, in welcher Form die MS-DOS-Distribution zur Verfügung steht. Die Brückenkarten A2088(T) und A2286 wurden von Commodore in sogenannten Commodore Amiga Kits im Bundle mit 5,25-Zoll-Laufwerken und MS-DOS 3.3 auf entsprechenden Disketten ausgeliefert. Es spricht aber nichts dagegen, das MS-DOS 6.x auf 3,5-Zoll-Disketten aus dem inzwischen verschrotteten eigenen PC zu verwenden. Die Verwendung eines PC als Dongle für das Betriebssystem ist erst in späteren Tagen eingeführt worden.
Nachfolgend eine kurze tabellarische Zusammenstellung der wichtigsten Parameter der Brückenkarten von Commodore:
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Jumper and Socket Locations A2088 (XT-Emulator) ------------------------------------------------------------------- | | | J2 | | |-- | ---- ::| | | ------------ |21| ::|F| | | 8087 | J1|43| ::|L| | | FPU | |65| J::|O| | ------------ ---- 3::|P| | ------------ ::|P| | | 8088 | ::|Y| | | CPU | ::| | | -------- ------------ |-- | | BIOS | | | | ROM | | | -------- | | | | | ------------------------------------------------------------------- | Zorro Connector | | XT | --------------------------- --------------- Jumper Information.
Jumper and Socket Locations A2286 (AT-Emulator) ------------------------------------------------------------------- |Main J4 --------------------------------------| |Board |Sandwich J ::x| <--- Pin1 | | Board 1 F::|| | | 3 L::|| | | J J O::|| | | 1 6 P::|| | | 4 P::|| | | - - - - - - Y::|| | | | 80287 | ------- ::|| | | | FPU | |O-ROM| || | | - - - - - - ------- || | | ------- || | | |E-ROM| || | | ------- || | | J5 || | | || | --------------------------------------| ------------------------------------------------------------------- | Zorro Connector | | AT | | XT | --------------------------- ---------- --------------- Jumper Information.
Jumper and Socket Locations A2386SX (AT-Emulator) CN 503 ----------------------------------------x-------------x------------ | The ------------- J101 ----- ----- :::::::::::: ::::::::::: | |Bridge| ZIP | | | | | x | | | RAM | |386| |FPU| :::::::::::: J515 |-- | | Sockets | | | | | | | | ------------- ----- ----- J501 |F| | J502 |L| | |O| | |P| | |P| | J506 |Y| | | | | J601 |-- | | | | | | | | | | ------------------------------------------------------------------- | Zorro Connector | | AT | | XT | --------------------------- ---------- --------------- Jumper Information.
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Da das Bridgeboard A2386SX äusserst vielfältige Möglichkeiten zum Anschluss von Floppy- Laufwerken bietet, ist diesem Thema das folgende Kapitel gewidmet.
(Letzte Überarbeitung: 30. Januar 2003)
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