Single In-line Memory Module (SIMM)

 


DRAM Part Number Chart SIMM

 

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Letztes Update: 2004-01-23

 

  1. Beziehung zwischen DRAM Chip- und Modulgrösse
  2. Einige Beispiele
  3. Quellen

 

1. Beziehung zwischen DRAM Chip- und Modulgrösse

 

Single In-line Memory Modules (SIMM) existieren als 30-Pin Module mit 8 Bit Datenbreite (mit Parity: 9 Bit) oder 72-Pin Module mit 32 Bit Datenbreite (mit Parity: 36 Bit). Die Speicherkapazität der Module wird angegeben in Megabyte (MByte or MB). 1 Megabyte entspricht dabei 1.024 kByte oder 1024 *1024 = 1.048.576 Byte. 1 Byte entspricht einer Datenbreite von 8 Bit.

Small Outline J-Lead

Small Outline J-Lead (SOJ)
Thin Small Outline Package Type II

Thin Small Outline Package (TSOP Type II)

Die am häufigsten anzutreffende Gehäuseform der aufgelöteten Speicherchips bis hin zu 16 MBit-Chips ist Thin Small Outline Package Type II (TSOP) oder Small Outline J-Lead (SOJ).

 

30-pin SIMM 72-pin SIMM

 

30-Pin Module sind verfügbar mit 256kB, 1MB, 2MB, 4MB, 8MB und 16MB Speicherkapazität mit oder ohne Parity und mit 2, 4 oder 8 gleichen Datenchips pro Modul. Die Module sind im Regelfall nur einseitig bestückt.

 

72-Pin Module (auch PS/2- Module) sind verfügbar mit 1MB, 2MB, 4MB, 8MB, 16MB, 32MB, 64MB und 128MB Speicherkapazität mit oder ohne Parity als FPM oder EDO Typ und 2, 4, 8 oder 16 gleichen Datenchips. Die Chips können einseitig oder beidseitig auf dem Modul angeordnet sein.

 

Das Ermitteln der Anzahl der Pins eines jeden Datenchips auf dem Modul kann bereits eine Vorstellung von der Speicherkapazität der Chips und damit des Moduls geben. Erinnert sei hier an die Beziehung zwischen der Pinzahl und der Speicherkapazität eines Chips im SOJ- oder TSOP Type II- Gehäuse.

Ein Modul mit 8 Datenchips im SOJ- Gehäuse und 24 Pins in 4 Gruppen zu 6 Pins (--> 16 MBit Chip) hat eine Speicherkapazität von 16 MByte da gilt:

 

     16 MBit x 8 [Chips]
     ------------------- = 16 MByte
         8 Bit/Byte   

 

... und ein Modul mit 4 Datenchips im TSOP Typ II- Gehäuse und jeweils 32 Pins (--> 64MBit Chip) hat eine Speicherkapazität von 32 MByte wegen:

 

     64 MBit x 4 [Chips]
     ------------------- = 32 MByte
         8 Bit/Byte   

 

Nebenstehendes Foto irgendwo aus dem Internet zeigt eine echte Rarität: ein 30-Pin SIM- Modul mit einer Speicherkapazität von 16 MByte. Die Beschriftung ist kaum zu lesen (xx16100), aber die Speicherchips mit ihren 24 Pins in 4 Gruppen zu 6 Pins ermöglichen die Identifizierung.

 

Auf einem Single In-line Modul befinden sich jeweils 2, 4, 8 oder 16 Datenchips mit identischer Kennzeichnung. Dazu kommen bei Modulen mit Parity weitere 1, 2, 4 oder 8 untereinander identische Paritychips, wobei die Anzahl der Datenchips regelmässig grösser ist als die Anzahl der Paritychips. Bei Modulen mit insgesamt 9 oder 18 Chips sind Daten- und Paritychips meist vom gleichen Typ. In allen anderen Fällen weisen sie eine abweichende Bezeichnung auf. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.

Mit der Ermittlung eines Moduls der gewünschten Speicherkapazität sind leider noch nicht alle Hindernisse beseitigt: Ob das Modul auch seinen Zweck in der vorgesehenen Umgebung erfüllt, hängt unter anderem vom verwendeten Speicherinterface des Motherboards oder der Erweiterungskarte ab.

Die nachfolgende Übersicht informiert über häufig anzutreffende Chip-zu-Modul-Grösse-Beziehungen. Die Pinzahl der Datenchips bezieht sich jeweils auf gängige Chips im SOJ- oder TSOP Type II- Gehäuse bis zu 8 Bit Datenbreite. Andere Gehäuseformen und 16 Bit Datenbreite weisen in der Regel eine abweichende Anzahl von Pins (# Pins) auf:

 

30-Pin SIMM

Organisation

Speicherkapazität

# Pins

# Chips (# Pins je Datenchip)

Parity

256kx8

256kByte

30

2 or 8

NEIN

256kx9

256kByte

30

3 or 9

JA

1Mx8

1MByte

30

2 (20) or 8 (20)

NEIN

1Mx9

1MByte

30

3 or 9

JA

2Mx8

2MByte

30

4 (20)

NEIN

2Mx9

2MByte

30

6

JA

4Mx8

4MByte

30

2 (24) or 8 (20)

NEIN

4Mx9

4MByte

30

3 or 9

JA

8Mx8

8MByte

30

4 (24)

NEIN

8Mx9

8MByte

30

6

JA

16Mx8

16MByte

30

8 (24)

NEIN

16Mx9

16MByte

30

9 or 12

JA

 

72-Pin SIMM

Organisation

Speicherkapazität

# Pins

# Chips (# Pins je Datenchip)

Parity

256Kx32

1MByte

72

2 (20) or 8 (20)

NEIN

256Kx36

1MByte

72

9 or 12

JA

512kx32

2MByte

72

4 (20) or 16 (20)

NEIN

512kx36

2MByte

72

6 or 18 or 24

JA

1Mx32

4MByte

72

2 (24) or 8 (20)

NEIN

1Mx36

4MByte

72

3 or 9 or 12

JA

2Mx32

8MByte

72

4 (24) or 16 (20)

NEIN

2Mx36

8MByte

72

6 or 18 or 24

JA

4Mx32

16MByte

72

2 (32) or 8 (24)

NEIN

4Mx36

16MByte

72

9 or 12

JA

8Mx32

32MByte

72

4 (32) or 16 (24)

NEIN

8Mx36

32MByte

72

6 or 18 or 24

JA

16Mx32

64MByte

72

8 (32)

NEIN

16Mx36

64MByte

72

9 or 12

JA

32Mx32

128MByte

72

16 (32)

NEIN

32Mx36

128MByte

72

18 or 24

JA

 

SIM- Module mit 72 Pins können Single- Sided (SS) oder Double- Sided (DS) organisiert sein. Mit der Anordnung der Chips auf nur der Vorder- oder auf der Vorder- und Rückseite der Modulplatine hat das entgegen häufig anzutreffender Auslegung jedoch nichts zu tun: entscheidend ist einzig die Organisation des Moduls.

Single- Sided- Module werden im Normalfall von jedem Speicherinterface unterstützt. Double- Sided- Module hingegen müssen vom Speicherinterface des Boards explizit unterstützt werden. Double- Sided- Module sind praktisch zwei Single- Sided- Speicherbänke mit jeweils der Hälfte der Modulkapazität auf einer Platine, wobei die Bänke über getrennte RAS- (Row-Adress-Strobe = Zeilenadresse)- Signale wahlweise angesprochen werden können. Wenn das Interface diese Umschaltung nicht unterstützt, wird im günstigsten Fall das Modul mit der Hälfte der Speicherkapazität erkannt. Bei Single- Sided- Modulen hingegen werden alle Speicherchips mittels eines gemeinsamen RAS- Signals angesprochen.

 

Sehen wir uns das am Beispiel eines 32 MByte- Moduls näher an:

 

Die Organisation eines solchen Moduls ist nach der obigen Tabelle 8Mx32, was bedeutet, das der Prozessor mit einer Datenbreite von 32 Bit auf das Modul zugreift. Zu diesem Zweck sind u.a. 32 Datenleitungen an die Kontaktflächen des Moduls gelegt. Ein 32 MByte Modul lässt sich entweder mit 4 Speicherchips zu je 64 MBit oder mit 16 Speicherchips zu je 16 MBit realisieren. Zur besseren Übersicht ist nachfolgend die interne Organisation der Chips fett, die Chipanzahl braun und die Organisation des Moduls blau hervorgehoben.

16 MBit- Chips sind zu 1Mx16, 4Mx4, 8Mx2 oder 16Mx1 organisiert.

  • 1Mx16 x 16 = 1M x 256. Die Datenbreite darf jedoch nur 64 Bit betragen, damit sie auf 2 Speicherbänke aufgeteilt werden kann.
  • 4Mx4 x 16 = 4M x 64. Folglich muss aufgeteilt werden in 2 Bänke: 2 x 4Mx4 x 8 = 2 x 4M x 32. Die Organisation von 4M x 32 aber ist einem 16 MByte Modul zugeordnet, so dass ein 32 MByte Modul mit 16 Chips der Organisation 4Mx4 als Double- Sided- Modul herstellbar ist.
  • 8Mx2 x 16 = 8M x 32. Das ist ein Single- Sided- Modul mit beidseitiger Bestückung !
  • 16Mx1 x 16 = 16M x 16. Chips mit der Organisation 16Mx1 kommen folglich nicht in Frage, da die Datenbreite von 32 Bit nicht erreicht wird.

 

64 MBit- Chips gibt es mit der Organisation 16Mx4, 8Mx8 oder 4Mx16.

  • 16Mx4 kommt nicht in Frage wegen 16Mx4 x 4 = 16M x 16. Die Datenbreite von 32 Bit wird nicht erreicht.
  • 8Mx8 (z.B. HY51V65803) ergibt ein Single- Sided- Modul, da gilt: 8Mx8 x 4 = 8M x 32.
  • 4Mx16: Die Verwendung von Chips mit dieser Organisation (z.B. HY51V65163) führt zu einem Double- Sided- Modul wegen: 4Mx16 x 4 = 2 x 4Mx16 x 2 = 2 x 4M x 32. Hier muss - auch bei einseitiger Bestückung - in zwei Bänke zu je 16 MByte aufgeteilt werden.

 

Fazit: Fast alles ist möglich ! Einerseits bietet ein einseitig bestücktes Modul noch lange keine Gewähr dafür, ein Single- Sided- Modul vor sich zu haben. Andererseits muss ein beidseitig bestücktes Modul nicht Double- Sided sein. Hier hilft nur ein kritischer Blick auf die verbauten Chips. Wenn das nicht weiter bringt, kann folgender Tipp aus den RAMFAQ von Holger Ehlers helfen, da für die zusätzlichen RAS- Signale bei Double- Sided- Modulen Kontakte belegt werden müssen, die bei Single- Sided- Modulen nicht beschaltet sind:

"Zur Unterscheidung von SS und DS Modulen, muss man die Verdrahtung der Pins 33 + 45 betrachten: Sind diese von den Kontaktflaechen zu der Bestueckungsflaeche durchverbunden, so handelt es sich um ein Double Sided (DS) Modul, andernfalls um ein Single-Sided (SS) Modul. Wenn man ein PS/2 Modul mit Multilayer Platine erwischt hat, kann die optische Erkennung u.U. nicht moeglich sein."

 


DRAM Part Number Chart SIMM

 

2. Einige Beispiele

 

Die folgenden Beispiele sind willkürlich konstruiert und dienen ausschliesslich der Veranschaulichung. Sie lassen einen Rückschluss auf tatsächlich existierende Single In-line Memory Module nicht zu.

 

Chipkennung: HYB514100BJ-60, Anzahl der Chips auf dem Modul: 9, Anzahl der Pins des Moduls: 30

 

30-pin SIMM

HYB51 4 1 00 BJ -60

Das Kürzel HYB weist Siemens als Hersteller des Chips aus,
die 51 charakterisiert den Chip als 5V Typ,
die 4 weist eine Speicherkapazität von 4 MBit,
die folgende 1 eine Datenbreite von 1 Bit aus,
die 00 kennzeichnet den Chip als FPM Typ und
die -60 steht für eine Zugriffszeit von 60 Nanosekunden.

Bei den Chips handelt es sich folglich um 4 MBit Chips (4Mx1) mit 60ns und FPM. Wenn 9 derartige Chips auf dem 30-Pin SIMM Riegel verbaut sind, dann handelt es sich um ein Modul mit der Organisation 4Mx1x9=4Mx9.

Dieses 30-Pin-Modul hat eine Speicherkapazität von 4 MByte mit Parity und Fast Page Modus.

 

1. Chipkennung: uPD4217400-60, Anzahl der Chips auf dem Modul: 2 und 2. Chipkennung: uPD424100-60, Anzahl von Chips auf dem Modul: 1, Anzahl der Pins des Moduls: 30

 

30-pin SIMM

Das Kürzel uPD weist NEC als Hersteller des Chips aus.

Datenchips: uPD42 17 4 00 -60

Die 17 charakterisiert einen 16 MBit Chip mit 2k Refresh.
Die 4 steht für eine Datenbreite von 4 Bit.
Die 00 kennzeichnet den Chip als FPM Typ und
die -60 steht für eine Zugriffszeit von 60 Nanosekunden.

Die Datenchips sind vom 16 MBit Typ, Organisation (4Mx4), FPM mit 60 Nanosekunden Zugriffszeit.

Paritychip: uPD42 4 1 00-60

Die 4 weist einen 4 MBit Chip aus.
Die 1 steht für eine Datenbreite von 1 Bit
und 00 für FPM.
Die -60 steht für eine Zugriffszeit von 60 Nanosekunden.

Der Paritychip ist ein 4 MBit Typ (4Mx1), FPM mit 60 Nanosekunden Zugriffszeit.

Wenn auf dem Modul 2 Datenchips and 1 Paritychip verbaut sind, dann handelt es sich um ein Modul mit der Organisation 4Mx4x2 + 4Mx1x1 = 4Mx8 + 4Mx1 = 4Mx9.

Dieses Modul ist ebenfalls ein 30-Pin-Modul mit einer Speicherkapazität von 4 MByte mit Parity und Fast Page Modus.

 

Chipkennung: MCM54400-70, Anzahl der Chips auf dem Modul: 8, Anzahl der Pins des Moduls: 72

 

72-pin SIMM

MCM5 4 4 00 -70

MCM weist Motorola als Chiphersteller aus.
Die erste 4 kennzeichnet einen 4 MBit Chip,
die 4 weist ihn als Chip mit einer Datenbreite von 4 Bit aus.
Die 00 steht für den Fast Page Modus und
die -70 weist eine Zugriffszeit von 70 Nanosekunden aus.

Dieser Chip ist deshalb ein 4MBit Chip, Organisation (1Mx4), 70 Nanosekunden und FPM. Wenn 8 derartige Chips auf dem 72-Pin SIMM- Streifen verbaut sind, dann handelt es sich um ein Modul mit der Organisation 1Mx4x8=1Mx32.

Dieses 72-Pin FPM Modul hat eine Speicherkapazität von 4 MByte und besitzt kein Parity.

Das blosse Abzählen der Pins führt hier nicht zum Erfolg, da 1 MBit- und 4 MBit- Chips die gleiche Anzahl von Pins (20) aufweisen. Folglich könnte es sich auch um ein Modul mit 8 x 1 MBit Chips und somit einer Kapazität von nur 1 MByte handeln.

 

Chipkennung: MB8118165-70, Anzahl der Chips auf dem Modul: 2, Anzahl der Pins des Moduls: 72

 

72-pin SIMM

MB81 18 16 5 -70

Das Kürzel MB weist Fujitsu als Hersteller des Chips aus.
Die 18 steht für einen 16 MBit Chip mit 1k Refresh und
die 16 zeigt an, dass der Chip eine Datenbreite von 16 Bit aufweist.
Die 5 steht für EDO und
die -70 weist eine Zugriffszeit von 70 Nanosekunden aus.

Bei dem Chip handelt es sich folglich um einen 16 MBit mit (1Mx16), 70 Nanosekunden und EDO. Bei zwei solcher Chips auf dem 72-Pin Modul handelt es sich um ein Modul der Organisation 1Mx16x2=1Mx32.

Dieses 72-Pin FPM Modul hat eine Speicherkapazität von 4 MByte und besitzt kein Parity.

 

Chipkennung: HY514400-60, Anzahl der Chips auf dem Modul: 16, Anzahl der Pins des Moduls: 72

 

72-pin SIMM Vorderseite
72-pin SIMM Rückseite

HY51 4 4 00 -60

Das Kürzel HY deklariert Hyundai als Hersteller des Chips.
Die erste 4 weist einen 4 MBit Chip aus.
Die zweite 4 steht für eine Datenbreite von 4 Bit
und 00 für FPM.
Die -60 steht für eine Zugriffszeit von 60 Nanosekunden.

Bei diesem Chip handelt es sich folglich um einen 4MBit (1Mx4) Typ mit 60 Nanosekunden Zugriffszeit und FPM. Wenn auf dem 72-Pin Modul insgesamt 16 derartiger Chips verbaut sind, handelt es sich um ein Modul mit der Organisation 2x1Mx4x8=2Mx32.

Dieses 72-Pin FPM Modul hat eine Speicherkapazität von 8 MByte und besitzt kein Parity.

 

3. Quellen

 

 


DRAM Part Number Chart SIMM

 

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